Ohne es zu wissen, ohne Absicht, ohne darauf vorbereitet zu sein, ist es einfach passiert.
Tief verschüttete Gedanken, Gefühle, „Dinge“ hat diese Berührung wieder ans Tageslicht gebracht. Und ich stehe jetzt da, weiß nicht, was ich tun soll. Oder was nicht! Die Gedanken in meinem Kopf spielen verrückt, drücken gegen die Schädeldecke und wollen heraus. Die Angst, falsch oder gar nicht verstanden zu werden, hemmt mich.
Gestern las ich, ohne danach gesucht zu haben, von einem anderen Menschen, den ähnliche, wenn nicht sogar die gleichen Gedanken beschäftigen. Im ersten Moment dachte ich: Wow, da gibt es Jemanden, der so denkt wie du! Im Nachhinein kam aber die Erkenntnis: Da gibt es zwar Jemanden, der so denkt wie du aber es gibt (im Augenblick) keine Möglichkeit, sich diesem Jemand so zu öffnen, das er dich als „Gleichgesinnten“ erkennt. So schade!
Etwas später „spürte“ ich bei einem anderen Menschen, das er Hilfe und Trost suchte aber nicht in unmittelbarer Nähe fand. Mutig schrieb ich diesem Menschen, dass das, was er sucht, mit Garantie vorhanden ist, er müsse nur seine „Augen“ öffnen, um es zu sehen, zu finden. Etwas später schämte ich mich, mich derart aufgedrängt zu haben. Aber da war es schon zu spät: Ich tat es ja bereits!
Zum „krönenden“ Abschluss sah ich heute Morgen einen Film, der zumindest die Thematik des Nichtverstehenwerdens zum Inhalt hatte. Das brachte mein Inneres nochmals total durcheinander.
Ich fühle mich, als stehe ich mit vielen Anderen auf einem Karussell. Das „Komische“ an diesem Karussell ist jedoch, das es sich mit verschiedenen Geschwindigkeiten bewegt. In einem Augenblick stehe ich mit Vielen auf gleicher Höhe. Doch schon einen kurzen Moment später entfernen sich die Anderen von mir; die Einen schneller, die Nächsten langsamer. Ich weiß nicht, wo auf diesem Karussell ich stehe: Stehe ich auf einem inneren Kreis und bewege mich schneller oder stehe ich auf einem äußeren und bewege mich langsamer?! Es schmerzt mich, zu sehen, wie sich die Menschen in meiner Nähe immer wieder von mir entfernen, um zwar immer wieder in meine Nähe zu kommen, aber nicht mit mir auf einer Höhe zu bleiben. Es gibt zwar die Menschen, die mit mir auf gleicher Höhe kreisen, aber ich habe diese Angst, sie an der Hand zu nehmen. Sei es, um ihnen den Mut zu geben, der mir selber fehlt, noch um mir den Mut zu holen, den ich brauche.
Aber diese empathischen Berührungen spüre ich. Und ich habe Angst davor!
Und ich weiß: Du kannst meine Rettung sein; auch wenn Du es nicht weißt oder vielleicht auch Angst hast, es zuzugeben. Du bist ein Teil vom großen Ganzen. Du bist der Anker, den ich suchte und endlich fand. Ich lass Dich nie wieder los.
Du bist meine Rettung!
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