Kann es sein …?

Irgendwie ist das ja komisch.

Ewig und drei Tage laufen wir blind durch unser Leben, begegnen Menschen, an denen wir achtlos vorübergehen, sind auf der Suche nach einem Sinn und sind immer unzufrieden mit uns selbst.

Ich mache da bestimmt auch keine Ausnahme. Im Gegenteil, ich erwische mich immer wieder in dieser Situation. Und plötzlich wird mir dann klar: Hey, du wolltest doch nicht so oberflächlich sein. Du wolltest neugierig durch die Welt gehen und, vor allem, deine Träume verwirklichen.

Und, was mache ich dann? Ich schließe kurz meine Augen, schüttle innerlich meinen Kopf und laufe  weiter.

Jetzt, also genau jetzt, bleibe ich einfach stehen, schaue mich um und wundere mich, wie ich hierhergekommen bin.

Wenn ich ganz ehrlich bin, gab es bisher wenigstens 2 bis 3 Momente in meinem Leben, in denen ich ganz bewusst, also mit wirklich allen Sinnen, spürte, dass sie einen Wendepunkt darstellten. Und bei zweien habe ich mich auch ganz bewusst für einen Weg entschieden. Ob es richtig war, weiß ich nicht. Es war das eine Mal der einfachere Weg. Ein paar Jahre später entschied ich mich, auch wieder bewusst, für den schwereren Weg.

Ich gab alles auf, was ich mir bis dahin aufgebaut hatte und stürzte mich in das „Abenteuer Leben, wie ich es bisher nicht kannte“. Unvorbereitet gab ich Menschen die Möglichkeit, sich zu entwickeln, ohne zu wissen, was für mich dabei herausspringt. Jetzt, nachdem die Ziele und Träume(?) der Anderen erreicht scheinen, fällt mir (schmerzhaft) auf, dass mein Traum teilweise auf der Strecke blieb.

Egal, ändern kann ich es nicht mehr, will ich auch nicht. Ich kann versuchen, einen neuen Traum zu entdecken, den zu verwirklichen es sich lohnt.

Jedoch stellt sich in genau diesem Augenblick eine neue Hürde in den Weg. Und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.

Gedanken und Gefühle quälen mich; mir wird schwindlig dabei. Wie ich damit umgehen soll, ist mir ein Rätsel.

Meine ganzen bisherigen Erfahrungen sind mir keine Hilfe dabei. Ahnungslos stehe ich hier an der Gabelung des Lebensweges und hoffe irgendwie auf ein Wunder.

Es gibt Niemanden, den ich fragen könnte. Langjährige, echte Freunde habe ich nicht in der Nähe und Menschen, denen ich zutrauen würde, dass sie mir helfen, möchte ich die Last der Entscheidung nicht aufbürden.

Ein langes, intensives Gespräch könnte mir vielleicht helfen. Aber, es fehlt sowohl die Zeit dafür als auch der Mut, dieses Gespräch zu führen. Am Willen liegt es nicht, nur an der „bewussten“ Umsetzung.

Also stehe ich hier und warte. Ich versuche, eine gute Entscheidung zu treffen, kann aber nicht sagen, wie lange ich die Entscheidung noch hinauszögern kann. Der Sog der Ereignisse zieht schon an mir. In welche Richtung er mich zieht, weiß ich nicht. Noch kann ich ihm widerstehen. Noch versuche ich, das „Richtige“ zu tun. Noch.

Views: 518

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen